Belagerung von Durnholde

Vorwort

Bereits im Dämmerwald gab es ein Würfelsystem. Für den kommenden Event habe ich mir ein neues System aus gedacht.
Warum ein Neues? Weil wir diesmal etwas anderes probieren wollen. Bei dem System für das Dämmerwald ging es allen voran um den Kampf von einer Gruppe von Spielern gegen einen Boss. Das hat im Laufe seiner Entwicklung sicher ganz gut funktioniert und konnte von den meisten Spielern  so angenommen werden.
Diesmal jedoch soll nicht eine Gruppe von Spielern gegen einen übermächtigen Boss kämpfen. Diesmal sollen Gruppen von Spielern gegen andere Gruppen von Spielern antreten. Die Beteiligten – und allen voran ich als Autor – hoffen darauf, dass sich so auch Taktik in den RP-Kampf bringen lässt und vor allem unterm Strich jeder mehr beteiligt ist und folglich auch jeder mehr Spaß hat ;)
Da Würfel-Systeme bei vielen Rollenspielern nicht unbedingt beliebt sind, ein paar klare Worte vorne Weg. Bei diesem System geht es NICHT darum auszuwürfeln wer gewinnt. Die Entscheidung was wie gelingt oder nicht gelingt obliegt einzig und allein eurem gesunden Menschenverstand und Eurem (hoffentlich vorhandenen) Bedürfnis nach Fairness und Spielspaß. Dieses System dient einzig dient einzig und allein dazu, den Ablauf des Rollenspiels zu regeln. Leider hat die Erfahrung gezeigt, dass ohne solch einen handfesten Ablaufplan das Rollenspiel oft in ziemlichem Chaos ausartet und schnell die Aktionen einzelner Leute untergehen.
Daher gilt auch: Das System muss Euch nicht gefallen – doch ihr müsst euch daran halten, wenn ihr an den Kämpfen teilnehmen wollt.
Es gilt auch: Das hier ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Das System hat sicher noch seine Ecken und Kanten - die einem aber oft erst im Einsatz auffallen. Dieses System wird kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Spieler angepasst. Änderungen werden publik gemacht und hier auf der Seite findet ihr immer die aktuelle Version.


Inhalt


Begriffsklärung

Truppe

Ein Verband aus Spielern die zusammen als eine Gruppe agieren. Eine Truppe besteht aus mindestens 1 Spielern.

Truppenführer
Der Leiter einer Truppe, der die Befehle und Anweisungen für die Truppe gibt. Der Truppenführer darf seinen Posten jederzeit an ein Mitglied seiner Truppe abgeben.

Fraktion
Eine der kämpfenden Parteien. Eine Fraktion kann aus mehreren Einzelkämpfern und/oder Truppen bestehen. Pro Kampf gibt es 2 Fraktionen, die gegeneinander kämpfen.

Aktion
Ein einzelner Vorgang, der sich in einer logischen Einheit ausführen lässt.
Bsp.: Vorstürmen, zu einer bestimmen Position gehen, zielen, verstecken, schießen

Moderator
Ein neutraler Spieler (meist ein GM), der nicht aktiv am Kampf teilnimmt und sich ausschließlich um den Ablauf, die Organisation und die Klärung von Streitfragen kümmert.

Kampfunfähig
Kampfunfähig ist wer (permanent oder zeitweilig) nicht mehr aktiv am Kampf teilnehmen kann.
Bsp.: Tod, Schwere Verletzungen, Bewusstlosigkeit, Flucht, Kapitulation

Ablauf

Jede Fraktion beginnt mit jeweils mindestens einer Truppe die jeweils einen Truppenführer hat. Dieser Erste Truppenführer wird vom Moderator ernannt.
Jede Truppe darf sich frei bewegen, aufteilen, verteilen, vorbereiten und agieren bis es zu einem Kampf kommt (s. Kapitel Kampf).
Jedes Mitglied einer Truppe hat die Verpflichtung den Anweisungen seines Truppenfühers Folge zu leisten, solange er sich nicht eigenmächtig zum Einzelkämpfer macht (s. Kapitel Truppen)
Der Kampf ist beendet wenn alle Spieler einer Fraktion nicht mehr Kampffähig sind.

Truppen

Aufteilen einer Truppe

Der Truppenführer kann zu jeder Zeit seine Truppe aufteilen. Dazu muss er nur eine beliebige Anzahl von Spielern seiner Truppe abspalten und den Truppenführer der neuen Truppe bestimmen.

Zusammenführern einer Truppe

Zwei Truppen können sich jeder Zeit zu einer Truppe zusammenschließen. Für diesen Vorgang müssen sich beide Truppenführer dazu bereit erklären ihre Truppen zusammen zu führen. Einer der beiden Truppenführer muss neuer Truppenführer der neuen Truppe werden. Können sich die beiden Truppenführer nicht von selbst darauf einen, entscheidet das höhere „Dienstalter“. Wer innerhalb dieses Kampfes am längsten Truppenführer ist, bleibt auch weiter Truppenführer.

Anweisungen

Alle Anweisungen (Befehle, Truppenaufteilung, Einzelkämpferanweisung) eines Truppenfüheres dürfen sowohl IC als auch OOC erfolgen. In den meisten Fällen ist es sinnvoll und zu bevorzugen, Anweisungen IC zu erteilen.
In manchen speziellen Fällen macht es aber mehr Sinn, bestimmte Anweisung einfach OOC auszusprechen, da sie sich aus dem RP logisch ergeben.

Bsp.: Beide Truppen stehen sich Schild an Schild gegen über. Dem Truppenführer ist es dann erlaubt OOC anzuweisen, dass jeder seiner Nahkämpfer gegen einen Nahkämpfer der anderen Truppe als Einzelkämpfer weiter kämpft.

Kampf

Kampfbeginn

Ein Kampf beginnt, wenn eine Truppe/Einzelkämpfer einer anderen Truppe/Einzelkämpfer den Kampf erklärt. Das kann entweder durch den Truppenführer oder im Falle eines Einzlkämpfers durch ihn selbst erklärt werden. Eine Kampferklärung kann sowohl IC (durch einen Angriffs-Befehl) oder OOC („/raid Wir greifen die Truppe von XY jetzt an“) erfolgen. Eine Kampferklärung kann nicht ausgeschlagen werden – das betreffende Ziel befindet sich automatisch im Kampf. Um einen Kampf zu erklären, sollten sich die Kontrahenten mindestens in Fernkampfreichweite zu einander befinden.

Genereller Ablauf

(optional) Schritt 1: Befehle - Fraktion A
Die Truppenführer der Truppen geben die Anweisungen. Sollte sich schon aus der Situation heraus ergeben was zu tun ist, kann dieser Schritt auch ganz wegfallen oder nur einen Teil der Truppe betreffen.

Schritt 2: Aktion - Fraktion A
Jedes Mitglied der Truppen führt eine Aktion nach besten Wissen und Gewissen aus. Sollten mehre Truppen auf Seite einer Fraktion mit kämpfen, sollten die Truppen nacheinander emoten.

Schritt 3: Bestätigung des Truppenführers - Fraktion A
Ein Truppenführer Fraktion A gibt im /raid ekannt, dass alle seine Spieler emotet haben. (z.B. /raid ###Fertig###)

(optional) Schritt 4: Befehl des Truppenführers - Fraktion B
Der Truppenführer der anderen Fraktion gibt die Anweisungen. Aber gerade wenn man reagieren muss, entfällt dieser Schritt oft, da eh jeder aus der Gruppe damit beschäftigt ist auf die Angriffe zu reagieren.

Schritt 5: Aktion - Fraktion B
Jedes Mitglied der Truppe eine Aktion nach besten Wissen und Gewissen aus.

Schritt 6: Bestätigung des Truppenführers - Defensive
Ein Truppenführer der Fraktion B gibt im /raid bekannt, dass alle seine Spieler emotet haben. (z.B. /raid ###Fertig###). Die nächste Runde beginnt wieder bei Schritt 1.

Truppe gegen Truppe

Die Truppen emoten abwechselnd. Am Beginn des Kampfes bestimmt der Moderator, welcher Trupp beginnt. Wenn gewünscht, können sich auch die beiden Truppenführer untereinander verständigen, wer den ersten Schlag hat (z.B. durch das Werfen einer Münze).
Am Anfang kann der Truppenfüher eine Anweisung erteilen, die vom den einzelnen Truppenmitglieder nach besten Wissen und Gewissen umgesetzt wird.
Zulässig als  Befehl sind dabei nur einzelne Aktionen (s. Begriffsklärung.).

Bsp.:

„Alle dichter zusammen!“
 „Schilde hoch!“
„Stürmt vor!“
„Feuer frei!“

Erlaubt sind auch mehrere Aktionen, wenn jeweils eine Person nur eine Anweisung davon ausführen muss.

Bsp.:

„Bogenschützen auf den Hügel – Nahkämpfer eine Linie davor bilden!“
„Fernkämpfer schießt eine Salve – Nahkämpfer stürmt!“
„Heiler! Versorgt den Soldaten hier – Hans und Martin gebt dem Heiler Deckung.“


Nicht erlaubt sind die Verknüpfung einzelner Aktionen, die nach einander ausgeführt werden müssten. Diese Anweisungen müssen dann über die Runden nach und nach ausgeführt werden.

Bsp.:

„Schützen auf den Hügel und gebt ihnen eine Salve!“
„Rennt vor, schmeißt eine Bombe und kommt dann im Zick-Zack zurück.“

Bei der Ausführung der Aktion gelten die üblichen Regeln in Sachen Power-RP. Formuliert Eure Handlungen so, dass Euer gegenüber eine reelle Chance hat, darauf zu reagieren.

Nach dem die eine Truppe ihre Aktion ausgespielt hat – darf die andere Truppe auf diese Aktionen reagieren. Es gelten dieselben Regeln zu den einzelnen Anweisungen.

Sollte jemand in der ersten Runde nicht Ziel irgendeiner Aktion gewesen sein, steht es im völlig frei wie er agiert. Wenn man das Ziel irgendeiner Aktion ist, muss man darauf natürlich reagieren.

Nachdem die zweite Truppe ihre Reaktion ausgespielt hat, beginnt die nächste Runde.

Truppen gegen Truppen

Es dürfen auch mehre Truppen gegen mehrere Truppen oder auch nur eine andere Truppe kämpfen. Ich rate dazu einen solchen Kampf aufzubrechen, so das am ende jeweils nur eine Truppe gegen eine einzelne andere Truppe kämpft. Das beschleunigt den Ablauf für alle ungemein und führt damit auch zu kürzeren Pausen und mehr Spaß.

Wenn auf einer Seite mehre Truppen involviert sind, emoten diese (der Übersicht halber) nacheinander.

Zu einem Kampf dazu stoßen

Eine Truppe darf jederzeit zu einem Kampf anderer Truppen hinzustoßen.

Sollte die Truppe nicht schon direkt auf dem Kampfplatz sein, müssen sie sich erst außerhalb des Kampfes an näher. Diese Truppe darf dabei nur soweit an das Kampfgeschehen heran rücken, sodass sie knapp außerhalb einer durchschnittlichen Fernkampfreichweiter sind (so das ein normaler Fernkämpfer noch nicht treffen würde). Im Regelfall sind die ersten Schritte wärend des Kampfes, erst mal an den Feind ranzukommen.

Die dazu gestoßene Truppe wartet anschließend, bis die aktuelle Runde der bereits kämpfenden Truppen beendet ist. Ab der nächsten Runde wird fließend auf die „Truppen gegen Truppe“ Regeln gewechselt.

Allgemein Verhaltensregeln

Spielfluss

Das oberste Ziel während einer Schlacht ist der Spielfluss. Es geht nicht darum jede Kleinigkeit bis ins unendliche auf ihre Sinnhaftigkeit hin zu diskutieren. Spiel mit dem, was sich dir bietet!

Wenn man ein Emote mal überlesen hat, dann wird nicht zurück gespult oder irgendwas zurück genommen. Man spielt eben damit, was man überlesen hat und reagiert in seiner nächsten Aktion auf eben genau das. Dabei ist es egal, wenn man eigentlich etwas ganz anderes gemacht hätte - in einem Kampf kriegt man eben auch manchmal irgendwas nicht mit. IC wie im RL.

Sollte ein Fehler geschehen, macht man das Beste draus. Man spielt mit dem, was geschehen ist und diskutiert nicht lange OOC drum herum.

Sollte es zu unüberwindbaren Problemen können, kann der Moderator dazu gerufen werden. Dieser findet dann eine Lösung, die für jeden verbindlich ist.

Während des Kampfes wird nicht über Entscheidungen oder Fehler diskutiert. Nach dem Kampf ist jeder dazu eingeladen und aufgerufen seine Kritik zu äußern. Es spricht absolut nichts dagegen Probleme zu besprechen - doch während des Kampfes muss das hinten anstehen.

Man kann dem Spielfluss ungeheuer helfen, indem man sein Emotes „vorschreibt“. In 50% der Fälle ist es problemlos möglich, seine eigene Aktion zu formulieren, noch ehe man weiß, was der Gegner getan hat. Selbst in den restlichen 50% reicht es oft schon in seinen vorbereiteten Emote nur ein paar kleine Anpassungen vorzunehmen, damit es passt.
Zum Vorschreiben eines Emotes empfehle ich, parralel zu WoW einen Texteditor aufzumachen oder aber ein Addon zu installieren, dass einem im Spiel einen Textblock gibt (z.B. Notebook). Da ist es möglich seine Texte zu schreiben, ohne sie ausversehen zu versenden. Außerdem kann man so auch bequem mitten im Text Änderungen vornehmen.

Durch das Vorschreiben der Emotes lässt sich das Tempo des Schlagabtausches massiv erhöhen und die „Downtime“, in der nichts zu tun ist, um ein vielfaches reduzieren. Ich kann jeden nur anraten das mal zu versuchen.

Egoismus

Jeder hat nachfolgender Prämisse zu handeln: Ich kümmere mich um den Spaß der anderen. Mein Spaß ist mir egal.
Das klingt erst mal merkwürdig - doch wenn jeder danach handelt, hat auch jeder Spaß. Um Umkehrschluss heißt das auch: Wenn ein Einzelner seinen Spaß über den der anderen stellt, leiden alle Beteiligten drunter.
Ihr alle seid selbst dafür verantwortlich, dass jeder Spaß hat.

Spaß für alle bedeutet auch, dass man selbst mal zurück steckt. Wahre Größe zeigt der, der auch mal eine Niederlage einsteckt obwohl er Garnichts dafür kann.

Es wird auch als „Egoismus“ betrachtet, wenn man jedem Angriff ausweicht, pariert oder sonst wie kreative abwehrt. Wenn niemand bereit ist, im Kampf auch mal zu unterliegen wird ein Kampf auch niemanden Spaß machen. Ein Treffer ist keine Schande. Wer mit einem Treffer nicht klarkommt, sollte nicht kämpfen. Ein Treffer bedeutet auch nicht automatisch das Ende des Charakters. Es liegt an jedem selbe Art und Ausmaß seiner Verletzungen angemessen auszuspielen.
Wer sich wiederholt durch Egoismus oder übertriebenes RP bemerkbar macht, läuft Gefahr von den Kämpfen während des Events ausgeschlossen zu werden. Bei dieser Regelung gibt es keine Ausnahmen. Kein Spieler, kein Gildenleiter, kein Prestige-Charakter, kein GM und nicht mal ich selbst ist von diesem Grundsatz ausgenommen.

Chatdisziplin

Während der Kämpfe ist strikte Chatdiziplin einzuhalten.

Wenn ihr etwas schreibt, überlegt Euch genau an wen ihr es schreibt und in welchen Channel es muss. Denkt daran, dass meistens zur selben Zeit eine große Anzahl anderer Spieler mit Euch in der Gruppe ist und es nur sehr sehr wenig Situationen gibt, wo die alle etwas lesen müssen.

Wenn ihr etwas in den Raid-Chat schreibt, dann auch nur wenn es wirklich alle wissen müssen.

Wenn ihr einem Spieler etwas sagen wollt, flüstert ihn dafür an.
Wenn ihr einer Truppe etwas sagen wollt, flüstert den jeweiligen Truppenführer an, damit er es weiter leitet.
Wenn ihr etwas nachfragen wollt, flüstert erst mal einen Einzelnen Spieler an und fragt den.
Wenn Euch dieser Spieler auch nicht helfen kann, flüstert den Moderator an.
Wenn ihr einen (komischen) Kommentar zum Geschehen machen wollt, dann im Laberchannel.


Wer wiederholt die Chatdiziplin stört, kann zeitweise komplett und für alle Chatkanäle gemutet werden.
„Die anderen haben aber auch“ ist niemals und unter keinen Umständen ein Rechtfertigungsgrund für einen Verstoß gegen diesen Grundsatz.

Wer sich als besonders Lernresistent erweist und mit sinnlosen Beiträgen wiederholt den Kampfablauf stört, läuft Gefahr von allen Kämpfen des Events ausgeschlossen zu werden.